2010-08-29

Ramadan

Zur Zeit ist noch Ramadan und das hat uns unverhofft eine sehr interessante Erfahrung verschafft. Wir wollten in ein Einkaufscenter fahren, in dem Peti ein schönes Kleid gesehen hatte. Als wir ankamen war es um das Center herum richtig voll (mit Autos und mit Leuten).

Es waren auch überall Stände aufgebaut und die Malayen wuselten durcheinander. Wir haben einen Tee und einen Orangensaft getrunken und dann fiel Peti auf dass praktisch keiner an den Tischen sass - obwohl die Garküchen schon in vollem Gang waren.

Den Grund haben wir auch schnell herausgefunden: Vor Sonnenuntergang wird wegen Ramadan nicht gegessen und die Leute haben nur auf den Startschuss gewartet und solange eingekauft. Wir sind dann in das Center gegangen und unten im Erdgeschoss lief einen Veranstaltung (mit einer Musikgruppe,  kleinen Kindern und viel Singen: Thank you Allah....).

Als die dann die Bühne räumten, kamen einige wichtige Personen und man begann Geschenke an Bedürftige zu verteilen: blinde Kinder, Waisen, Veteranen, etc. Wir haben uns das angeschaut und sind dann 2 Etagen höher gegangen. Da man von der Treppe dem Schauspiel zuschauen konnte, stellte ich mich neben einen Malayen mit seiner Tochter. Er schaute interessiert und ich fragte ihn was das ist, was da unten abläuft.
Er erklärte mir das Ganze und wir sprachen noch ein wenig und verabschiedeten uns. Ich habe es dann Peti erklärt und er kam noch einmal dazu und holte etwas weiter aus. Er erzählte uns ein wenig über die malayische Geschichte, die Volksstämme, ect. Seine Frau kam ebefalls dazu und die 8 jährige Tochter begrüßte uns dann ganz offiziell. Ganz seltsam aber anrührend war, dass sie den malayischen Gruß benutzt, bei der die Hand geschüttelt und dann an die Stirn bzw. Nase geführt wird.

Gegen 19:15 verabschiedete der Mann sich, da auch seine Frau schon gegangen war. Es sei nun für heute Ende des Fastens, meinte er. Wir gingen runter - und wirklich: alle Malayen sassen an den Tischen und hatten sich Essen gekauft und warteten regelrecht auf den Startschuss.


Aus dem Lautsprecher tönten noch Gesänge (mit 'viel' Allah) und dann kam noch eine ernst klingende kurze Ansprache - und los ging es mit dem Abendesssen. Die anderen Verkaufsstände waren absolut verwaist und von uns nahm keiner mehr Notiz. Auch die mit Autos überfüllten Strassen waren so voll wie bei einem Endspiel der Fussballweltmeisterschaft, bei dem Deutschland teilnimmt: wie leer gefegt.

Das Center übrigens hat in erster Linie  Kleidung für Einheimische.


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