2010-09-30

Kota Gede

Wir waren also mit Arbai und seinen Freunden in Kota Gede (man spricht es Kota-g-dee aus) unterwegs. Es war ein Erlebnis denn wir haben viel über Indonesien und die Leute erfahren. Mehr als in den 4 Wochen zuvor.

Kota Gede ist ein Teil von Yogyakarta und war ganz früher die Hauptstadt des Königreiches.

Es gab dort einen Platz der voll mit Essenständen waren. Bislang hatten wir us an solche Sache nicht so recht rangetraut und wir haben es nun bereut. Es war superlecker und nichts Giftiges war dabei. An diesem Stand haben wir uns von rechts nach links durchgekostet und am Ende hat jeder angesagt was er hatte und dann haben wir bezahlt. Wir waren ja zu sechst da und die Summe war unter "ferner liefen" (ich meine 1,50 Eur).
Es sind viele kleine Snacks, die vorwiegend auf Reis, Gemüse, Hühnchen basieren. Teilweise süsse Sachen und nichts ist scharf oder seltsam.
Dann sind wir weitergelaufen und haben an einem Stand eine Art Tüte aus Bananenblättern mit Gemüse und Soße bekommen. Um es essen zu können bekam man eine durchsichtige Plastiktüte, die man wie einen Handschuh genutzt hat.

So haben wir uns jedenfalls durch das Viertel durchgekostet und waren pappsatt. Dann sind wir Richtung Sultanspalast gefahren und hier wurde es richtig lustig. Es waren viele Leute mit Fahrräder und ähnlichen Gefährten unterwegs die mit LEDs beleuchtet waren.


Auf dem Platz selber schossen Indonesier etwas in die Luft, was dann beleuchtet und sich drehend nach unten trudelte:

Wir haben uns das dann genauer angesehen: es waren eine Art stumpfer  Pfeile mit einer LED und bunten Flügeln, die mit einem Gummi nach oben geschossen wurden. Eine ganz einfache aber sehr kreative Erfindung und wir haben 2 gekauft.


Dann sind wir noch zu einem anderen Platz gefahren und haben etwas Traditionelles getrunken und noch was gegessen (platz!).


Es war ein schöner ruhiger Abend und als wir zurückfuhren war es schon 20 nach 9.

Yogyakarta ist wirklich ein sehr entspannder Ort der so ganz anders als das hektische Deutschland ist.

2010-09-29

Südküste

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0
Eben habe wir uns vor dem Hotel mit Arbai, einen Angestellten des Hotels zusammengesetzt. Es waren 2 Freunde gekommen und sie hatten in einer Plastiktüte (worin in Asien auch sonst) lauter kleine 'Häppchen' in Bananenblätter eingewickelt. Sie haben uns eingeladen sie zu probieren und erklärt was was ist. Meist war es etwas leicht Süßes. Es hat alles wirklich sehr gut geschmeckt und wir sind um eine Erfahrung reicher: Kann man in Zukunft einfach kaufen und essen. Wir haben ein paar Stücke auch mitbekommen und Peti kostet gerade die, die sie nicht kennt. Sie sagt dauernd: 'ah' und 'hm' und 'das hier musst du mal versuchen' und 'wir müssen aufpassen wo es die gibt' :)
Morgen sind wir dann mit Einladen dran und wir treffen uns um 4 und schauen uns das echte Yogyakarta an. Wir freuen uns schon.

Davor haben wir traditionell unseren Swimmingpool genutzt denn wir waren mehrere Stunden mit dem Auto an der (wilden) Südküste von Java unterwegs. Es war etwas mühsam die Fahrerei (weil viele Kurven und viel auf und ab), aber es war wunderschön. Es ist eine ganz andere Welt. Die Dörfer sind sehr abgeschieden und die Häuser sind eher einfach. Auffällig ist auch hier, dass alles total sauber und gepflegt ist.

Die Strände sind schön aber mit Baden ist da nicht viel, obwohl der Sand ganz vorschriftsmäßig ist.
Aber es gibt viele Steine im Wasser. Das ist aber nicht so schlimm und das Baden wollen wir ja in Sabah (Borneo) etwas ernster angehen. Nicht immer nur Kultur und so....

Der eine Strand hatte links eine Treppe, die zu einem Weg über die Felsen ging. Es war steil und warm aber die Mühen wert.




Wir sind zwischendurch an eine Strasse gekommen, die wir sicherheitshalber nicht zuende gefahren sind. Wir mussten uns bei ähnlichen Versuchen durchaus mal längere Zeit rückwärts aus einem Weg hinausmanövrieren und das kann bei dem Auto schon eine nette Herausforderung sein.

Diese Strasse führte jedenfalls in eine Art Tal mit Strand.


 
Das ganze Tal war mit Terrassen kultiviert und einige Leute arbeiteten dort. Man bearbeitet den Boden noch ganz herkömmlich und unwillkürlich muss man daran denken, wie unterschiedlich das Leben sein kann und wie verwöhnt wir eigentlich alle sind. Viele unserer Probleme sind ja im Prinzip Luxusprobleme.


Peti hatte auf dem Rückweg etwas zum Quitschen. Vor uns fuhr (besser: eierte) ein Laster mit 3 Indonesiern hinten darauf, die da aber ganz entspannt sassen und nicht einmal mit der Wimper zuckten. Wir schon - inbesondere in Kurven:
Aber die Herren sind aber nicht besser oder schlechter als diese Künstler:


Heute morgen, beim Frühstück flog etwas Gelbes an uns vorbei an eine Stamm und dann verschwand das Gelb. Es war eine fliegende Eidechse. Ein bischen von dem schönen Gelb sieht man auf dem Bild noch:

Da der kleine Drache nichts mehr vorfliegen wollte, war es das dann auch. Peti meinte das sei eine Bartgame* oder sowas ähnliches. Wer ein Bild findet möge es hier verlinken.
*Anmerkung von Kathrin: es ist eher ein Common Gliding Lizzard  (http://www.ecologyasia.com/verts/lizards/common_gliding_lizard.htm)

2010-09-28

Asien verändert

Nun sind wir 7 Wochen hier und wir merken dass wir uns so langsam anpassen. Was wir auf jeden Fall bei allen Reisen immer vermeiden ist den Eindruck zu erwecken, die wohlhabenden Europäer zu sein, die sich hier in Asien von hinten bis vorne bedienen lassen. Also sind wir bestrebt alles alleine zu machen.

Aber dieser Standpunkt weicht auf und wir akzeptieren nun mehr und mehr diese Dienstleistungen.


Was macht es also so leicht, diese kleinen Dienstleistungen anzunehmen bzw. sie anzufragen? Es ist sicher die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute, die von Herzen gerne helfen. Und man sieht ganz deutlich dass doch sehr viele Menschen von diesen kleinen Handreichungen regelrecht leben.
So gibt es Leute, die ein Stück Strasse beaufsichtigen und einem einen Platz zuweisen bzw. beim Ausparken mit großen Gesten den Verkehr anhalten, damit man leicht aus der Lücke kommt. Oder es steht an einer belebten Stelle ohne Ampel (oder kaputter Ampel) ein Mann, der den Verkehr so regelt, dass jeder irgendwann zum Zuge kommt. Die Indonesier stecken diesen Helfern mal 1000 oder 2000 Rupiah zu (10, 20 cent). Also machen wir das seit kurzem ab und an auch und es ist keine schlechte Sache. Es macht das Leben einfacher und man gibt Leuten etwas Arbeit und verhindert so die Bettelei.

Auch hier im Hotel freuen wir uns über den Tee, den man uns Abends hinstellt oder darüber das im Zimmer 2 Lampen angemacht wurden, wenn man von einer Fahrt zurück kommt und es dunkel ist. Oder in den Restaurants nimmt man uns einfach in die Küche mit wenn uns etwas interessiert, bzw. wir fragen konkret danach.
Heute ganz früh am Morgen habe ich unter dem Frühstückspavillion gesessen und gearbeitet und nachdem der Garten entblättert war brachte man mir Kaffee. Sehr aufmerksam und angenehm :)

Warum also nicht großzügig sein und es den Indonesiern gleich tun? Ingesamt kehrt hier also asiatische Gelassenheit und Ruhe ein :)

So haben wir auch den Tag verbracht. Wir haben die Stupas/Tempel von Prambanan besucht. Kostet 13 $ Dollar Eintritt pro ausländische Nase. Ist halt Wiederaufbauhilfe, denn die Tempelanlage war vom Erdbeben 2006 hart getroffen worden. Wir sind dann bei milden Temperaturen durch den schönen Park geschlendert und haben uns die Denkmäler aus vergangenen Zeiten angesehen und über tiefe Lebenswahrheiten aus dem Osten siniert. Es waren nicht viele Besucher da und alles war sehr beschaulich und ruhig und so wie ein ruhiger Spätsommertag in Deutschland. Sogar die Andenkenverkäufer konnten sich der Athmosphäre anscheinend nicht entziehen - und boten uns kaum etwas an. Nur hier und da kam ein leises 'ok, ok mask?' und man wies mit einer Hand auf die bemalten Masken.

Prambanan hat sehr gefallen obwohl fast alle Gebäude gesperrt sind (Einsturzgefahr).

Die Wandbilder der Anlage aus dem 8. Jahrhundert sind teilweise sehr gut erhalten:


Wir haben dann in einem ziemlich großen Restaurant auf dem Rückweg gegessen, die nur 2 Gerichte hatten. Petis war recht gut (Tofu, Gemüse, Erdnusssoße). Meines war eine lokale Spezialität (Bakso) und ich denke es war eine ... interessante Erfahrung und ich habe mich beim Essen auf den Tee im Hotel vor-gefreut. :D

Parangtritis

Heute haben wir das Auto genutzt um Landschaft zu sehen. Parangtritis ist im weitläufigen Sinn der Stand von Yogyakarta.
Wir sind eine Strasse immer weiter den Berg hochgefahren und das letzte Stück gelaufen. Es ging dann recht gerade nach unten.

Oben war eine alte Betonplattform und der Blick war atemberaubend:

Recht schön sind immer wieder die Reisfelder, die für mich den Inbegriff von Asien sind:


Auf dem Rückweg haben wir in einem kleinen Restaurant Pecel (Gemüse mit Ernuss-Soße) gekauft und mitgenommen und in einem kleinen Laden gegenüber der Handvoll Angestellten, ein Highlight beschert (aktuell ist hier kaum was los und den Leuten ist sicher langweilig). Keiner konnte die Sprache des anderen aber wir haben uns auf eine gemeinsame Werbaktion für 'Hani' zusammengefunden.

Am Abend haben wir unseren Tee bekommen und noch ein wenig geplaudert. Auch mit den Leuten im Hotel. Und weil alles so schön faul war haben wir den Besuch den jawanesischen Ballets (Ramayana) gesrichen. Machen wir halt wenn wir aus Sabah (Nord/Ost-Borneo) wiederkommen. Das ist unsere nächste Station und Samstag geht es los.

2010-09-26

Merapi, der Feuerberg

Heute morgen sind wir also zum Merapi aufgebrochen. Der Vulkan ist immer noch aktiv und ich meine mich zu erinnern, dass er der aktiveste Vulkan Indonesiens ist. Das bedeutet durchaus etwas weil Indonesien viele Vulkane hat. Mehr zu dem Feuerberg steht hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Gunung_Merapi

Begleitet haben uns Eddy und seine Frau. Die Fahrt ging lange ziemlich gerade bergauf. Oben angekommen gab es einige kleine Andenkenläden. Leider war der Berg zunehmend wolkenverhangen und so haben wir mal hier und mal da ein Stück gesehen. Das Bild hier ist etwas angeknabbert weil es ein zusammengesetztes Panoramabild ist, aber es gibt ganz gut die Szenerie wieder (einfach anklicken um mehr zu sehen).
Wir sind dann über das Lavafeld weiter nach oben gelaufen bis zu einem Punkt, an dem es ziemlich steil wurde. Von hier aus kann man in 6-7 Stunden den Gipfel erreichen (wenn man kann).

Uns kam ein Mann entgegen, der Gräser gesammelt hat. Da der kleine Aufstieg für uns alle ungewohnt und mühsam war, konnte man nicht umhin, die Leichtigkeit zu bewundern, mit der er seine Last trug.

Insgesamt macht die ganze Gegend einen sehr einfachen Eindruck, was das Leben der Menschen angeht. Wir waren später noch in einem Tal mit einem Fluss und uns kam eine alte, freundlich schauende Frau entgegen, die Wurzeln und vielleicht Kräuter sammelte. Sie fragte die Frau von Eddy ob sie die kleine leere Wasserflasche haben kann. Wir haben uns gewundert und später gefragt was die Frau mit einer 0,33 Liter Flasche machen will. Sie würde sie 'recyclen', also etwas daraus herstellen und verkaufen, war die Antwort. Später in einem Restaurant wiesen unsere beiden Begleiter und auf kleine Taschen hin, die aus Verpackungen (für Waschmittel?) herstellt waren. Sah man auf den ersten Blick nicht.

Auf dem Weg nach unten hielten wir noch einem Platz an, an dem eine Art Volksfest war.
Auf diesem Platz haben dann später junge Männer in traditionellen Kostümen getanzt. In Trance und ziemlich sicher nicht gespielt. In Jawa gibt es wirklich viele dieser mystischen 'Anwandlungen' obwohl das Land eigentlich vom Islam geprägt ist. In diesem Zusammenhang: Der Merpati wählt nach dem lokalen Glauben einen Menschen als Wächter aus, dem er dann den nächsten Ausbruch mitteilt. Er soll auch die Zukunft voraussagen können und wir sind an dem Abzweig zu dem Haus vorbeigekommen.
2006 hat das aber nicht funktioniert und viele Menschen starben bei dem Ausbruch. Nun hat man einen Bunker angelegt.

Wir sind dann wieder nach Hause gefahren, denn es ging auf 14.00 zu und das bedeutet: Regen. Wie schnell und sintflutartig es hier gehen kann sieht man hier ganz gut:
Die Nebenstrasse ohne ordentlichen Ablauf versinken dann aber die Indonesier sind das gewohnt und fahren einfach weiter. Ich finde es auch nicht schlimm weil es warm ist.

Der Ausflug hat mit unseren beiden Begleitern jedenfalls sehr viel Spass gemacht.

Terima Kasih!

2010-09-25

Gabusan Art Market

Heute morgen haben wir das neue Auto bekommen. Es hat doch mehr Beinfreiheit...und insgesamt etwas mehr Freiheit. Peti ist es peinlich und ich finde es auch zu groß aber es fährt wirklich gut und in Indonesien heisst es im Strassenverkehr: Größe entscheidet. Also gehören wir ab sofort zu den Entscheidern. Über uns sind nur noch große Busse, schwere Lastwagen und Panzer.

Für 2 Leute ist es aber absolut überdimensioniert, aber wenn uns mal jemand hier besuchen kommt dann wäre dieses Auto genau das richtig. Wir probieren das morgen auch aus und werden mit einem der Leute aus dem Hotel und seiner Frau auf den Vulkan Merapi fahren.

Unser Ziel war heute die Wäscherei und der Gabusan Kunstmarkt. Die indonsische Regierung hat hier gleich um die Ecke Häuser im traditionellen Stil errichten lassen und in kleine Läden unterteilt. Die umliegenden Handwerker und Künstler bekommen kostenfrei einen Stand und können ausstellen. Auf dem Gelände befindet sich dann auch ein Büro der ind. Regierung und man ist dort den Einkäufern behilflich die Ware ggf. in die ganze Welt zu versenden. Wir haben so viele schöne Dinge gesehen, so dass wir uns mit Managerin darüber ein wenig unterhalten haben. Peti meinte nach den ersten Gebäude: Das Schlimme ist dass man Lust bekommt sein ganzes Zeug zu verbrennen und hier alles neu zu kaufen.

So sehen also die Häuser aus:
Im ersten Gebäude sind wir in der Mitte auf mehrere Indonesierinnen getroffen, die kaum Englisch konnten. Eine ältere Frau hat aber versucht mit uns zu sprechen und da Peti nahezu alles erraten kann gab es eine leidliche Verständigung. Die anderen Frau haben sich fast gekringelt vor Lachen, aber mehr über sich selber und die paar Wörter die sie kennen, als über die Kollegin und Peti. Es war alles sehr ausgelassen und heiter.

Die Häuser sind weitestgehend thematisch sortiert: Stoff, Leder, Holz, Stein...und zum Teil sind wirklich schöne Dinge ausgestellt.

Stoffe (meist Batik):


Man stellt dort sehr schöne Möbel und Stücke zur Dekoration her. Besonders schön fanden wir diesen Tisch, der aus massivem Holz mit Einlegeplatten aus schwarzem Stein gemacht ist. Es scheint der gleiche Stein zu sein, aus dem 'unser' Swimmingpool ist und ich denke es ist vulkanischen Ursprungs ist.



Schön sind auch viele der ausgestellten Dekorationsteile:





Man konnte sich alles in Ruhe ansehen und wenn man Fragen hatte, wurde einem zurückhaltend und bereitwillig erklärt. 

Das Lustige an diesem Art Center war, dass wir von jemand eine Wegbeschreibung bekommen hatten, die nicht ganz stimmte. Er meinte es läge eine kurze Strecke nord-westlich vom Hotel. Da wir aber zur Wäscherei wollten, fuhren wir 500 Meter Richtung Süden, und dann 100 Meter südlich zum Kreisverkehr um dort zu wenden - und da war es schon. Auf dem 'langen' Rückweg haben wir noch eine kleine Schleife gemacht und etwas brot-/kuchenartiges gekauft.
Kurz bevor wir dann in die kleine Nebenstrasse vom Hotel einbogen überholte uns ein Bus. Der Schaffner (hier gibt es noch Fahrer und Schaffner) stand in der Tür uns wies auf den hinteren Bereich des Wagens. Aber so war nichts zu erkennen und da das Hotel nahe war fuhren wir auf den Parkplatz. Und siehe da: der rechte hintere Reifen war platt. Nicht schlecht. Das Auto keine 5 Kilometer bewegt und schon einen Platten.

2 Leute aus dem Hotel haben sich des Problems gleich angenommen und nun haben wir erst einmal das Ersatzrad darauf.
Eigentlich wollten wir ein ein javanesisches 'Ballett' besuchen, dass in einer ähnlichen Anlage wie Borobodur aufgeführt wird (http://www.borobudurpark.co.id/en/events/ramayana-ballet-at-prambanan.html) aber es ist unschönes Wetter aufgezogen. Jetzt werden wir also in ein Restaurant fahren, in dem Samstags Musik ist. Mal schauen wie das wird und dabei überlegen wir vielleicht was wir alles verbrennen :)

2010-09-24

Borobodur

Heute morgen haben wir das Auto bekommen. Wir sind ja zeitweise die einzigen Gäste im Hotel und haben einen sehr guten Kontakt zu den Angestellten bekommen. Peti macht sich ja auch immer um die zwischenmenschlichen Beziehungen verdient und kommt auch gut an. Es ist ganz witzig zu beobachten wie oft gerade junge Indonesierinnen Peti regelrecht staunend fixieren.

Das Auto hat erst 15000 Kilometer auf dem Tacho, nur uns kam komisch vor dass die Tanknadel absolut auf Null stand. Da wir davon ausgegangen sind, dass der Mann (der angestellte Fahrer des Hotels) uns kein leeres Auto hinstellt, kamen wir schnell zu der Überzeugung dass wohl die Anzeige defekt ist. Wir haben uns aber die nächste Tankstelle nennen lassen, die etwas weit weg war.

Die erreichten wir auch auch ohne Probleme und haben getankt und siehe da: Die Tanknadel war nicht defekt. Das war etwas mutig von dem Mann aber an den Strassenrändern sind überall kleine Stände mit 'Botel Bensin' - Flaschen mit Benzin. Das kostet dann nur einen Tick mehr als an der Tankstelle.

Wir haben dann das Navigationssystem befragt und sind die ca. 50 Kilometer Richtung Nord-West aufgebrochen. Wenn man selber fährt, ist das schon recht spannend - obwohl die Taxifahrer auch einen sehr ungewöhnlichen Stil pflegen und man ab und an hinten unruhig wird.

Viele Vermietungen vermieten wegen des allgemein etwas chaotischen Fahrstils an Ausländer oft nur, wenn man einen Fahrer mitmietet (kostet dann mit Benzin pro Tag 15 Eur mehr). Aber man gewöhnt sich daran. Es ist halt alles fliessend und wenn man weiss dass man sich ggf. mit der Hupe kurz bemerkbar machen muss und die Motorradfahrer aus allen Richtungen kommen können ist es ganz ok.

Borobodur ist eine Tempelanlage, die wirklich uneingeschränkt sehenswert ist und zu den größten in Asien gehört. Es lohnt sich also jetzt mal was über Borobodur hier nachzulesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Borobudur

Wenn man nach oben geklettert ist, ist der Ausblick atemberaubend und das nicht nur weil die Stufen sehr steil und hoch sind und es sehr warm war.
Man steht zwischen den großen Stupas und hat einen tollen Ausblick auf das Land.
In diesen Stupas sind übrigens Figuren:




Man darf auf den Stupas nicht herumklettern, was geflissentlich ignoriert wird. Es ist mir unverständlich wieso Leute diese Schätze nicht respektieren können. Kürzlich war sogar ein Artikel in einer Zeitung hier und trotzdem sind heute eine ganze Reihe asiatischer Touristen auf die Anlagen geklettert.

Da der Tempel in Stufen aufgebaut ist, gibt es auf jeder Ebene einen Rundgang in dem die Luft ganz gut steht, inbesondere da die Sonne direkt von oben kommt. Die Reliefe sind zum Teil gut erhalten und zeigen Szenen aus dem täglichen Leben

Wir sind dann wieder runtergestiegen weil es sehr warm wurde und es kurz vor 2h war. Das heisst: der Regen kommt und schon bald hörte man grollenden Donner und am Himmel zogen dunkle Wolken auf. Interessanterweise hat es aber nicht geregnet, bzw. nur hier und da ein wenig.

Es gab dann noch ein Museum, dass auf 4 Gebäude verteilt war und einiges erklärt hat. Man sah auch Bilder von Borobodur zu Beginn des 20. Jahunderts und wie zerfallen und zerwürfelt das Ganze aussah. Die Leute, die mit dem Rekonstruieren befasst waren müssen jeden Tag erneut dem Wahnsinn nahe gekommen sein, denn es muss ein riesiges Puzzel gewesen sein. Aber man hat es gut hinbekommen.

Beim Rausgehen kamen dann die aufdringlichen Verkäufer und dann eine lange mehrspurige Gasse mit Andenkenläden. Das muss man einfach ignorieren.

Recht interessant ist das 'Zugangskonzept'. Links des Einganges befinden sich die normalen Kassen. Der Eintritt kostet 20000 Rupiah (knapp 2 Eur). Rechts ist die klimatisierte Empfangshalle für Ausländer. Eintritt: 135000 Rupiah (inkl. Tee oder Kaffee oder Wasser - ca 12 Eur). Soviel hatten wir nicht mit (weil wir ja tanken mussten). Offensichtlich waren wir aber nicht die ersten die sich verschätzt hatten, denn in kurzer Entfernung befang sein ein klimatisierter Geldautomat (ATM genannt).

Im Prinzip ist das auch fair und in Ordnung, wenn man bedenkt dass das indonesische Durchschnittseinkommen bei 750000 Rupiah liegen soll. So gesehen zahlen wir zwar viel mehr, relativ gesehen aber halb so viel wie die Indonesier.

Auf dem Rückweg haben wir noch Wasser gekauft, natürlich auch Mangos und sind in einem Padang-Restaurant essen gegangen.

Im Hotel habe ich dann den Fahrer kurz gesprochen (der uns das Auto besorgt hatte) und ich hatte ihm gesagt dass alles ok sei , aber für Fahrer mit europäischen Beinen einen Tick unbequem. Er meinte, er hätte das auch schon gedacht und ich könnte gerne den neuen größeren Wagen haben. Er sei nur 2 Monate alt und es kostet uns nicht mehr.
Wegen des getankten Benzins in dem anderen Auto haben wir uns schnell geeingt.
Man ist wirklich sehr nett und aufmerksam und wir tauschen morgen. Mittlerweile bekommen wir zum Abend auch immer javanesischen Tee mit Gebäck.
Also: Was Schönes unternehmen, lecker essen, nach Hause kommen, umziehen, in den 'privaten' Swimmingpool, abtrocknen, auf die Veranda setzen, Tee trinken - so hält man gut und gerne noch ein paar Wochen durch. :)

2010-09-23

Sultanpalast

Der Suktanpalast in Yogyakarta kann besichtigt werden, hat aber nur bis 14.00 geöffnet. Der derzeitige Sultan lebt dort auch wirklich.

Zuvor hatten wir uns eine Adresse herausgesucht, um ein Auto zu besichtigen dass wir evt. mieten wollen. Der Fahrer des Hotels war so nett uns erst einmal dahin zu fahren. Als er sah dass es eine Autovermietung war meinte er: Das hätte er uns auch anbieten können, denn ein Freund hat eine Autovermietung. Wir haben uns dann auch diese Autos angesehen und einen sehr akzeptablen Preis für einen Suzuki Xenia bekommen. Das Auto ist ziemlich neu und wirkt recht robust. Es ist mit allen Versicherungen und wir können es erst einmal versuchen. Ab morgen gehen wir also auf Entdekungsreise.

Der Plasat kostet etwas Eintritt und es lohnt sich durchaus.  Es gibt mehrer Bereiche die für die Palastmusik reserviert ist und man spielt da auch wirklich (z.Bsp. Gamelanmusik).
Das ist dann das richtige Wohngebäude des Sultans:

Ansonsten sind viele alte Dinge ausgestellt und es ist wirklich interessant sich einige Stück anzusehen.


Natürlich durften wir auch wieder Bilder machen. Die Leute kommen wirklich ganz ungeniert auf einen zu und fragen.Und warum auch nicht. Wir machen dann ja auch bei der Gelegenheit Bilder und es macht uns - wie man sieht - Spass.
Auch wenn es so aussieht: Der junge Mann links umarmt Petra nicht und ich bringe sie wieder mit nach Deutschland. :)

Dann zogen - wie die Tage üblich - pünktlich gegen 14.00 Uhr Wolken auf und es regnet. Wir versuchten einen anderen Ort zu erreichen um etwas zu essen aber kamen nur bis zu einem Batikshop. Da wir lange warten mussten entspann sich ein nettes Gespräch mit einem Angestellten und er fragte uns viele Dinge zu uns und Deutschland. Einer seiner Kollegen brachte dann auch noch etwas zu essen.

Wir sind schon ziemlich nass geworden und hatten Glück ein Taxi zu bekommen. Den Fahrer baten wir an einem Früchtestand anzuhalten und Peti hat Mangos gekauft.
Ein Glück - wir sind mal in Asien und es ist wirklich Mangosaison. Das war bisher anders. Und wenn auch nicht jede Mango perfekt ist, so ist es doch immer wieder ein Erlebnis eine Mango zu essen. Die sind auch kaum vergleichbar mit den 'Kartoffeln', die in Deutschland verkauft werden.

Heute früh hatten wir uns lange mit dem Eigentümer des D'Ohma-Hotels unterhalten und unsere Eindrücke erzählt. Und er bat uns seinen Leuten zu erzählen was man im Bereich Werbung aus unser Sicht verbessern kann. Er hat uns auch sehr interessante Dinge über diese Gegend erzählt und warum er sich hier niedergelassen hat. Genauso wie Bali ist Zentral-Java wirklich eine in vielerlei reiche Gegend. Ganz nett: heute haben wir ein javanesischen Tee auf unser Zimmer bekommen, mit javanesischen Zucker und Gebäck.

Morgen früh bekommen wir also den Suzuki und dann geht es auf Entdeckungstour. Strand, Vulkane, Reisfelder, traditionelle Tanzveranstaltung in Borobudur, noch mehr Mangos, leckeres Essen und was auch immer da kommen mag. Hier fühlen wir uns wirklich ausgesprochen wohl. Ich denke es wäre auch der absolute richtige Ort, für Leute, die sich nicht in solche exotischen Länder trauen, aber gerne mal würden weil hier sehr vieles zusammen kommt, ewas einen guten zufriedenmachenden Urlaub ausmacht.

Wir haben heute im Hotel gegessen weil es ab 18.00 richtig satten Regen gab. Und der hielt an und eroberte stückchenweise das Bad. Auch im Haus selber tropft es an einigen Stellen. Wenn man so einen Regen nicht kennt ist es schon ein Schauspiel dass man mal gesehen haben muss. So sehr ergibig und anhaltend und dabei ist es nicht kalt.