2012-03-20

Rückreise

Da Peti gleich am 1. Tag krank wurde (mit 2 maligem Krankenhausbesuch) ist Kuala Lumpur praktisch ausgefallen.
Aber da das Hotel freundlicherweise das Zimmer für uns bis 18.00 nutzbar lässt und die Medizin wirkt, wird es gehen.

Holen wir das Versäumte also im Herbst nach.

2012-03-17

Kuala Lumpur

Heute morgen haben wir noch Peti Kleider von der Scheiderin abgeholt (die, wie wir nun wissen eine recht bekannte Designerin ist), haben dann die Koffer gepackt und haben noch einmal den Swimmingpool genutzt.

Die Hotelleute haben uns zum Flughafen gefahren und unterwegs haben wir noch Geld geholt (weil Kartenzahlung 2,5% mehr gekostet hätte). Peti ist dann aufgefallen, dass man sich verrechnet hatte und einen Tag zuviel auf der Rechnung abgerecht hat. Den beiden war das sehr peinlich und es war sicher nicht Absicht, denn von dem Geld hätten sie nichts gehabt. Peti hat wirklich immer alles im Blick, während ich manchmal die Übersicht verliere. Sie weiss auch immer wo alles ist und hat es im Handumdrehen parat. Note 1A mit 3 Sternchen. Und jedes Sternchen hat noch 3 Monde.

Der Flug war dann ok. Wie Flüge halt so sind wenn man nicht so gerne fliegt. Yogyakarta ist ja ein internationaler Flughafen aber es geht sehr familiär zu. Die Flugzeuge fahren relativ dicht and das Hauptgebäude, Die Leute steigen aus und laufen rüber, während die neuen Passiere sich aufmachen und in das Flugzeug steigen. Das geht so in einer 3/4 Stunde ab. Dann kehrt das Flugzeug auf die Langebahn zurück macht hinten eine 180° Kurve, der Pilot gibt Gas und ab geht es. Im Prinzip ist das überall so, aber hier wirkt es eben sehr 'hemdsärmelig'. Das Schöne an der Landung war, dass der Pilot im Anflug nicht solche Kurven geflogen ist, die auf dem Hinweg.

Wenn man aus Indonesien nach Malaysia kommt, dann fallen einem sofort die breiten und guten Strassen auf. Und sie sind im Vergleich richtig leer man fährt sehr gesittet hier. Es ist auch sauberer und in Kuala Lumpur seleber kist eigentliches alles Hochglanz.

Durch eine glücklichen Zufall wurde unser Standardzimmer um 2 Stufen 'upgegraded' und wir haben nun ein wunderschönes Eck-Zimmer im 10. Stock mit Blick in 2 Richtungen. Hier in Richtung Twintower:


Ich hatte das erst nicht so verstanden und wunderte mich, dass wir auch nach oben begleitet wurden und konnte die Erklärungen anfangs nicht so recht deuten.

Zu dem Zimmer gehört der Besuch der Clublounge dazu, wo es so ziemlich den ganzen Tag was zu essen gibt. Da wir schon in Yogya hungrig los sind (und in unserem Flughafenbereich nichts zu kaufen gab), haben wir nur kurz die Sachen abgelegt und sind in die Clublounge gegangen. Es war total lecker und es gab sogar ganz tollen roten und weissen Wein (aus Australien). Und Süssigkeiten, wie man sie sonst eher in dieser Qualität selten bekommt: Pralinen aus dunkler und weisser Schokolade, kleine Törtchen mit Pudding und Obst, Kuchenstücke aus dunklem Teig mit Rosinen und kandierten Früchten, Kokuspuddingen, etc. Dazu konnte man z Bsp. Cappuccino wählen oder Espresso (der aber nicht ganz so wurde, jedoch wie ein guter Kaffee geschmeckt hat).
Etwas nachteilig ist dass nahezu alles in kleinen Schälchen oder Tellern untergebracht ist. So verraten die Geschirrhaufen, wie verfressen man ist - an einem Ort wo Understatement und noble Eleganz gefragt sind. Macht ja aber nix und zu gerne hätten wir den Leuten vom Hotel um 19:30 das Wegräumen abgenommen. :)

Nun sind wir also zurück in unserem sehr geschätzten Kuala Lumpur und schauen mal was wir die 3 Tage machen.

2012-03-15

Ausklang Indonesien

Die letzten Tagen lassen wir nun ruhig ausklingen. Tagsüber ist lesen oder Arbeit am Computer angesagt und ab und zu nutzen wir den Swimmingpool wenn es zu warm wird. Unter diesen nach allen Seiten offenen Häuser sitzt es sich gut, wenn ein leichter Wind geht. Freundlicherweise bekommen wir auch immer mal wieder einen Kaffee von den Leuten im Hotel angeboten.

Wir sind auch in einige Geschäfte gegangen und haben uns z.Bsp. Stoffe angesehen.




In einem der Schuhgeschäft haben wir ein Art Bluse mit Hose gesehen und der Stil war ganz anders, da sie nicht in den hier beliebten dünnen und wildbunt gemusterten Stoffen hergestellt waren. Es war eher eleganz und gradlinig und der Baumwollstoff scheint von sehr guter Qualität zu sein.
Wir haben nach der Adresse des Herstellers gefragt und sind am Ende Tags darauf auf dem Hof eines Haus gelandet. Tatsächlich lebte hier die Schneiderin und arbeitete mit ihren Leuten wunderschöne Kleidungstücke aus. Hier 2 Beispiele:


Man bat uns am nächsten Morgen wiederzukommen, dann würde man die Sachen besorgen und für Peti anpassen.

Dann sind wir in den Zoo gegangen. Zoos sind nicht immer so das Ding in Asien, aber der hier war ordentlich.
Witzig sind immer wieder die Kakadus, die sich gerne kraulen lassen. Meist kommen sie gleich angeflattert und warten darauf gekrault zu werden.


Sie wirken dann immer ganz verträumt aber trotzdem hat man vor den Schäbeln immer Respekt. Obwohl noch nie einer versucht hat zwicken.

Im Zoo gab es noch so allerlei an bekannten Tierarten und relativ viel Kinderbelustigung. Und auch einiges für die großen Kinder, wie große Gummireifen, in die man innen einen Sitz und einen Aussenbordmotor eingebaut hatte. Da es kaum Besucher gab, haben die Angestellten die Dinger in Betrieb genommen. :)

Man war dabei ein Labyrinth zu pflanzen, in dessen Mitte ein altes Flugzeug stand.
Ich vermute stark dass es nicht mehr in Betrieb ist, obgleich so manches Auto, Lastwagen oder Bejak gleichen Baujahres und genauso brüchig ist. Aber wer weiss...für Gäste macht man ja in Indonesien viel möglich.

Gestern hat uns eine Schneiderin angesprochen, die direkt neben dem Hotel arbeitet. Wir haben ihre Arbeit ausreichend bewundert (es war traditionelle Kleidung für Tänze). Als wir dann wieder vorbei kamen, hielt si euns ein Heft hin mit 3 Fragen (Name, Land, Mobilfunknummer). Das hatte ihr Sohn für uns da reingeschrieben. Ich weiss nicht was die Leute mit den Informationen machen, aber es hat irgendwie einen gewissen Wert in Indonesien. Also machen wir gerne mit - stets sehr zur Freude der Fragenden.

Leider ist es mir gelungen in das neue Auto eine Beule zu machen. Wir haben auf einem Parkplatz gestanden, von einer Institution, die Handarbeiten inbes. von Frauen verkauft. Als wir wieder einstiegen, macht sich ein sehr junges Mädchen daran, ein Moped zu starten. Man hätte gemeint für die Mutter, oder so ähnlich, denn sie musste das Moped leicht kippen um auf den Zehnspitzen eines Fuss die Balance zu halten. Ich würde sagen dass sie keine 12 Jahre war. Das klappte aber nicht und das Moped kracht um. Sie versuchte es wieder aufzurichten und schon lag es auf der anderen Seite. Dann schaffte sie es und wollte losfahren. Das hat die erschreckte Aufmerksamkeit so sehr gefordert, dass ich den Wagen weiter nach hinten rollen lies - bis an den Ast eines Baumes.
Witzig daran ist, dass nichts in dem Chaosverkehr passiert ist, sondern in einer völlig unproblematischen und 'ruhenden' Situation.
Da die Beule nicht schlimm ist, haben wir uns mit dem Vermieter aus knapp 20 Eur geeinigt (seiN Vorschlag) und das war es dann. Sonst hatte ein Angestellter des Hotels uns angeboten, mit uns heute in eine Werkstatt zu fahren. Solche Dinge kann man hier echt gut und stressfrei lösen.

Nun warten wir auf die angepassten Kleidungsstücke und treffen uns um 15.00. Dann machen wir mit Yani den Rest der Griffe und damit bleibt morgen nur noch packen und ab zum Airport. Nächste Station: Kuala Lumpur und dann anch 3 Tagen zurück nach Europa.

Indonesien ist wie immer eine interessante Erfahrung. Man hat es manchmal echt nicht leicht hier und ist wirklich gezwungen, die eigenen Lebens-Strategien zu überdenken und sich anzupassen: bei der Zeitplanung, beim Essen, im Strassenverkehr, im Dialog mit anderen, etc. 
Ein Stück gelingt einem das auch und dann wird man idR mit vielen positiven Dingen und Erlebnissen belohnt.

2012-03-12

Yogyakarta

Heute morgen haben wir das Homestay verlassen, um uns eine neue Unterkunft zu suchen. In einer Zeitschrift haben wir eine Werbung eines kleinen Hotels gesehen, dass auf dem Weg liegt.

Wir haben es mit Mühen gefunden und es hat sich richtig gelohnt. Es ist ca. 1 Jahr alt und wunderschön gemacht. Und preislich trotzdem sehr moderat. Da wir die einzigen Gäste sind, haben wir uns ein schönes Zimmer mit einem großen Fenster nach hinten raus zum Garten/Pool ausgesucht.





Dann sind wir los und haben uns mit Yani getroffen, um die Ergebnisse der Holzgriffproduktion zu besprechen. Da es noch nicht allzu viel zu besprechen gab, haben wir uns auf den Nachmittag im Hotel verabredet.

Solange haben wir Pause gemacht. Yani kam dann und die Frau vom Hersteller. Die Ergebnisse waren sehr zufriedenstellend und die weiteren Dinge haben wir gleich auch noch besprochen. Der nächste Termin ist dann Mittwoch morgen.



Dann wurde noch unser Auto getauscht da der Vermieter es jemand anders vermietet hatte. Wir haben dafür ohne Aufpreis einen dicken Toyota Kijang bekommen. Das war nett, denn er hätte das bessere Auto ja auch den neuen Kunden geben können. Wenn man 'Kijang' sagt, dann leuchten die Augen der Indonesier. Ein Avanza ist nett aber der Kijang scheint das Traumauto zu sein.

Am Abend  haben wir ein Restaurant besucht, das indische und indonesische Küche angeboten hat. Es war über alle Maßen gut.

Da es schon spät war, war der Swimmingpool aus. Aber man hat uns noch Badetücher rausgeholt und wir konnten noch ein erholsames Bad im warmen Wassen nehmen.

Alles in allem ein schöner Tag. Irgendwie brauchen wir immer gut 2 Wochen, bis wir in Indonesien 'drin' sind. Da macht es aber um so mehr Spass.

2012-03-11

Rückfahrt nach Yogyakarta

Surabaya haben wir mit gemischten Gefühlen erlebt. Die Stadt ist mit ca. 2,5 Millionen Einwohner die zweitgrößte Stadt Indonesiens und die Hauptstadt von Ost-Java. Würden wir Einkaufen als Shopping bezeichnen, wären wir sicher uneingeschränkt begeistert. Inbesondere das Tunjungan-Plaza ist ein Shopping-Paradies.

Ich denke wir kommen aber vll. doch mal wieder, da von hier aus interessante Verbindungen per Schiff auf viele Inseln und Inselgruppen von Indonesien existieren. Auch haben wir Madura nur 'angekratzt' da wir einen Tag Pause ohne Programm brauchten und nun wegen der geschäftlichen Dinge nach Yogya zurück mussten. Ausserdem hofften wir, dass Sonntag hier Entspannung angesagt ist und der Verkehr gemildert wird.

Am Abend vor der Abreise bekamen wir im Hotel noch eine Info dass morgen 'car-free-day' sei. Keine schlechte Idee für die Stadt aber wenn die Abreise mit dem Auto geplant ist, ist das etwas unglücklich. Aber da wir uns in Indonesien gut auskennen, machte uns das nicht unruhig. Keine Regel ohne Ausnahme hier, besonders für Gäste. Man sagte uns dann dass nur zwischen 6.00 und 9.00 die Strasse zu sei. Dann kann man fahren. Davor eigentlich auch :)

Früh am Morgen fuhren dann viele Fahrräder die Strasse runter und es gab Stände mit Vorführungen.

Wir frühstückten also, Peti hat unsere Sache in ein paar Minuten gezaubert und dann kurften wir durch die Reste des car-free-days und waren auf dem Weg. Schon bald merkten wir, dass der Verkehr wirklich moderater war. Und das blieb so und damit nicht genug: es gab praktisch keinen Überlandbus und der Rest der Verkehrsteilnehmer fuhr deutlich entspannter.

Ab und an kamen uns Laster entgegen, die Arbeiter geladen hatten.  Sie turnten auf den leeren Ladeflächen rum (teilweise auf den Aufliegern der Sattelschlepper) oder sassen zu mehreren auf dem Fahrhaus und liessen teilweise vorne ihr Beine baumeln. Ich denke die hatten im Kalkül, dass man in Indonesien höchst selten bremst.

Ab und an konnten wir das Beladen von Lastwagen beobachten, die den Reis abtransportieren sollten.
Die hier waren noch nicht fertig. Der Wagen war erst halb voll :)

Jedenfalls war die Fahrt mit der Hinfahrt nicht zu vergleichen und fast eintönig. Nach 200 Kilometer hatte dann unser Navigationssystem 'Mio' einen irrsinnigen Einfall, den wir erst in ein paar Metern Höhe realisierten.

Es gibt da eine Stelle, an der man die nördliche oder südliche Route wählen kann. Hin haben wir die südliche genommen. Nun wollte uns Mio die andere Route zeigen und führte uns den Berg Lawu hinauf - einen der größten Vulkane mit satt 3000 Metern Höhe. Wir waren nicht ganz oben, aber sehr sehr weit oben.

Nach einiger Zeit bemerkten wir dass wir durch eine Stadt fuhren, die nur hügelig war und das hatten wir so nicht mehr im Sinn. Da aber die Gegend unglaublich schön war fuhren wir weiter, zumal wir annahmen, dass es die andere Route sei. Wie hoch wir schlussendlich kommen würden, war uns da aber noch nicht klar.



Jedenfalls gab es immer mehr Reisterassen und es wurden andere Gemüse- und Obstsorten angebaut.
Je weiter wir uns den Weg hinaufschlängelten, um so näher kamen wir den dunstigen Wolken, die die Konturen der Berge noch aus der Ferne ganz geheimnisvoll verwischt hatten.


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Und schon bald bemerkten wir haufenweise Motorräder und Jugendliche an den Mauern und Abhängen, die die kühle Höhenluft und Mehr- oder Zweisamkeit genossen.


Am höchsten Punkt haben wir dann Warungs gefunden, die gegrillten Mais angeboten haben. Das kannten wir noch aus Borneo und haben sofort Halt gemacht.


Wir haben uns dann auf die Matten gesetzt und auf die Maiskolben und den Kaffee gewartet.

Witzigerweise hat Peti erraten was 2 Maiskolben und 2 Kaffee kosten (15000 IDR = 1,4 Eur).

Dann sind wir die steile und stark gewundene Strasse viele Kilometer hinuntergefahren. Auch wenn uns das Ganze sicher 2,5 Stunden aufgehalten hat - es war die Zeit absolut wert.

Wir erreichten Yogya mit der hereinbrechenden Dunkelheit und haben unser Hotel (genauer gesagt: das Homestay) gefunden. Es war nett, hat uns aber nicht völlig überzeugt. Netterweise hatte man sich aber am nächsten Morgen unseres eingestaubten Autos angenommen und es auf Hochglanz gebracht. So konnten wir uns die Macke ansehen, die ein verträumter Motorradfahrer am Abend hinten links an dem Schweller hinterlassen hatte. Passiert ist aber keinem was und soweit war es ok. Ärgerlich trotzdem, dass so kurz vor dem Ziel so etwas passiert ist, denn wir waren nun rund 1300 km in dem Tollhaus Jawa unterwegs und konnten bisher jede Schramme vermeiden.

2012-03-10

Surabaya, letzter Tag

Heute hat sich wenig ereignet. Wir haben ein sehr gutes Restaurant gefunden und man hat sich sehr um uns gekümmert. Wahrscheinlich waren wir seit langem (oder überhaupt) die ersten Europäer. Man war auch mit unserer Wahl der Speisen sehr zufrieden.

In einem Einkaufszenter, dass wir noch kurz besuchten, machte die Armee gerade Werbung.

Es gab 'Wummen' zum Anfassen....
 ... und vorne beschwor ein Film die Kameradschaft und Herausforderung in der Armee. Ein Soldat (links vorne) erklärte scheinbar ein paar Details (oder macht nur einen zackigen Eindruck) und die Kids hörten aufmerksam zu (getrennt in 2 Blöcken nach Jungen und Mädchen).

2012-03-09

Pasuruan

Heute morgen haben wir uns entschieden Richtung Süden zu fahren. Kurz vor Malang in rund 50 km von hier gibt es in der Gegend, die Pasuruan heisst, einen botanischen Garten, ein paar alte Tempel aus der Vor-Islam-Zeit und 2 große Wasserfälle. Ausserdem noch eine Art Öko-Resort mit dem Namen Kaliandra, das sehenswert sein soll.

Wir haben versucht die Plätze möglichst genau zu lokalisieren, weil alles extrem schlecht ausgeschildert ist.

Aus Surabaya kamen wir ordentlich heraus und konnten dann rund 25 km auf einer Autobahn nach Süden fahren. Das war richtig flott. Als sie dann endet begann das in Indonesien übliche: ein fetter Stau weil die Strasse 2 spurig wurde und durch ein einen Endlos-Ort führte. Zwischen den Autos hüpften Indonesier und priesen Snacks an - war kein so gutes Zeichen ist. Wenn so viele Leute ihren 'Arbeitsplatz' hierher verlegen, muss es eine gewisse Regelmäßigkeit mit dem Stau haben. Jedenfalls wurschelten wir uns 2 oder 3 Kilometer im indonesischen Stil durch das Chaos und gerade als wir umdrehen wollten, endete das Durcheinander abrupt. Auslöser war eine Ampel und ein Stück der Strasse, die hier einspurig wurde. Diese Hemmschuhe wurden duch die indonesischen Verkehrlotsen verstärkt, die den Strom von Autos an bestimmten Stellen unterbrachen, um Leute aus den Querstrassen durchzulassen, um sich etwas Geld zu verdienen. So hatte man z Bsp. an der einen Stellen die Steinplatten, die die Fahrenbahnen trennten, entfernt und ein Seil gespannt. Wollten Leute von der Querstasse gegen über auf die andere Fahrbahn hielten die 'Eigentümer' des sicher illegalen Durchbruchs den Verkehr mit viel Fuchteln und Trillern an, öffneten die 'Pforte' und liessen ein paar Autos durch. Einige so Beglückte reichen dann ein paar Rupiah aus dem Fenster.

Ein witziges Detail dazu hier aus Surabaya. Da der Haltzwang an roten Ampelnicht ganz genau genommen wird, werden wichtige Ampeln mit einem Laufsprecher versehen, der bei Rot durchdringend trötet. Das hilft ziemlich gut, aber sobald die Fussgänger glücklich die andere Seite erreicht habe, fährt mal los. Oder früher, wenn sie vorbei sind.

Jedenfalls ging es ab da gut weiter. Die Strasse war gut und wand sich den die bergige Gegend hoch und nach einiger Zeit erreichten  wir tatäschlich den botanischen Garten. Wir parkten das Auto aber an der Kasse empfahl man uns ein Ticket für das 'mobil' zu kaufen. Wahrscheinlich sagen schon die Mütter in Indonesien zu den Kleinen: wenn du deine Soto (suppe) nicht aufißt, musst du jalan-jalan (laufen). Wenn man fahren kann, währt man jedenfalls. Egal wie nah es ist. Und wer nicht fährt, hat nix zum Fahren.
Es ist kaum der Mühe wert zu erwähnen, dass ein Zebrastreifen dann hier garnichts ist. Ausser vielleicht eine nette Bemalung. Oder für manche auch mytische Beschleunigungssteifen. In jedem ist er nichts, worauf sich ein Fussgänger verlassen kann, ausser vielleicht darauf, dass er keine Garantie für eine sichere Überquerung ist.

Das Gelände war nicht wirklich riesig aber sehr schön.
 Am Ende gab es eine spannende Brücke:

 Dann sind wir in den Bougainvillea-Garten gefahren.
 Peti hat hier eine Gottesanbeterin endeckt, die uns mit ihrem dreieckigen Kopf immer folgte:
 Ausserdem flatterte ein schöner Schmetterling umher.

Wir versuchten dann jemand zu finden, der das Ökoresort 'Kaliandra' kennt, da es trotz seiner Größe und Bedeutung kein Schild gab. Also lag es weiter oben oder es gab wirklich kein Schild.
Deswegen wollten wir nun zurückfahren und dabei die Wasserfälle und einen Tempel suchen.

Nach 10 Kilometern entdeckten wir aus reinem Zufall ein schiefes Schild, auf dem wir das das Wort 'Kaliandra' lesen konnten. Natürlich versuchten wir es obwohl 10 Kilometer steil den Vulkan raufging. Man hat auf Serpentinen, wie in Euopa üblich verzichtet, was bei der Steigung für uns Flachländer durchaus beindruckend war.

Die Fahrt war aber sehr schön und wir sind an ganz vielen Reisterassen vorbeigekommen. Und nach Kilometern aufwärtsfahren kamen wir an ein Tor, parkten mutige den Wagen und gingen rein. Wachleute begrüßten uns freundlich und wir sollten ein Besucherfomular ausfüllen. Dann brachte man uns zum Haupthaus und bat zu warten.

Eine junge Angestellte zeigte und dann den Laden mit eigenen Produkten und nach einiger zeit kam ein Indonesier. Er fragte ob wir länger Zeit hätten, dann würden wir einen Rundgang machen. Da es noch nocht so spät und in 800 Meter Höhe sehr angenehm und ruhig war, stimmten wir zu.

Kaliandra wurde als Stiftung von einem Indonesier mit chinesischen Wurzeln gegründet um die Leute der Gegend zu unterstützen. Und um seine Villa zu bauen und vieles andere mehr. Alles ist sehr engagiert und ökologisch. Und wirklich atemberaubend schön oder beindruckend.



Der Gründer hat sich dann noch seine Häuschen hingebaut.
Ich schätze, dass dieses Monstrum - wenn bewohnt - in einem Tag die Ökobilanz der ganzen Stiftung aufgebraucht hat. In dem Stil ging es dann jedenfalls weiter.

Naja...Indonesien wie es leibt und lebt. Ein über tausende von Inseln verteilter Widerspruch.

Beim Herunterfahren vom Berg merkten, dass der Regen diesen Tag nicht ausgeblieben war - wir waren nur höher. Von einer Sekunde in die andere fuhren wir in eine Regenwand, die uns und einiger armer Motorradfahrer zu Tale schwemmte.

2012-03-08

Madura

Heute morgen haben wir unsere Koffer im neuen Hotel gelassen und sind nach Madura aufgebrochen.

Madura ist eine große Insel vor Surabay. 2003 war sie für uns nicht erreichbar, doch heute gibt es sogar seit 2009 eine Brücke. Unser verblödetes Navi von 2010 kannte die nicht und hat uns erst einmal zu den Fähren gelotst.

Die Brücke ist mehr als imposant und bei der geforderten Maut auch völlig leer.

Madura selber ist sehr gemütlich. Im Prinzip gibt es nur Landwirtschaft und wirtschaftlich ist man da ziemlich von Surabayas Aufschwung abgekoppelt. Ein Fischer erzählt uns, dass er nur gerade genug zu Essen fängt und bei vielen sah es nicht anders aus.




Interessanterweise hat man auf Madura wirklich imposante Moscheen.


Dann sind wir wieder zurück in ds verkehrstechnische Tollhaus Surabay gefahren und haben unser Zimmer bezogen. Das Hotel hat sich schon bessere Tage gesehen (Hitze, &Wasser nagen erfolgreich an allem), aber es ist immer noch in sehr gutem Zustand.



Die Autoschlüssel hat man mir auch gleich 'weggenommen' und einen Schein gegeben. Man würde sich kümmern. Völlig dekadent un dein krasser Gegensatz zu dem Leben der Leute auf Madura. Trotzdem ist es hier schön.

2012-03-07

Surabaya

...kannten wir schon von 2003. Es hat sich sehr verändert und ist sehr groß geworden. Man hat nun viele Shopping-Paläste und wir haben uns heute Tunjungan-Plaza einige Stunden  angesehen. Es gibt aber auch viel Armut. Nicht so ganz krass, aber man sieht dass es doch viele Leute gibt, die von Tag zu Tag leben.

Wie überall in Asien sind haufenweise Angestellte in den Hochglanz-Läden und kaum das man so einen Laden betreten hat und sich was anschaut, hat man einen Verkäufer zur Seite. Aber niemand ist hier aufdringlich. Man wartet nur ob der Interessent einen Wunsch hat.

Insgesamt sind die Leute hier sehr hilfreich und nett zu uns. Man interessiert sich vorallem woher wir kommen und versucht sich zu unterhalten.

Da es Kuddelmuddel mit der Hotelreservierung gab und das Hotel nun ausgebucht ist, werden wir morgen umziehen. Da wir uns für kein anderes Mittelklasse-Hotel so recht erwärmen konnten, haben wir mal was ganz Exquisites gebucht. Das 100 Jahre alte Majapahit-Hotel ist die Nummer 1 in Surabaya und wäre in Deutschland kaum bezahlbar. Für uns ist es aber ok und man würde für das Geld bei uns mit etwas Glück gerade ein passables Mittelklasse-Hotel bekommen. Hier aber 5 Sterne :)

Morgen ziehen wir um und dann geht es auf die Insel Madura.

2012-03-06

Nach Surabaya

An diesem Morgen haben wir uns zum letzten Mal im D'Omah-Hotel vorne in das Open-Air-Restraurant gesetzt, um zu frühstücken. 

Das Frühstück ist im Vergleich zum letzten Mal variantenreicher geworden. Insbesondere die jawanesischen Gerichte sind sehr gut, die man von der Speisekarte wählen kann. Brot und Butter und Marmelade kennt man hier normalerweise nicht und es werden Nudeln oder Reis am Morgen gegessen. Am Anfang kam uns das komisch vor aber man stellt sich durchaus auch um. Dazu gibt es Früchte (Ananas, Orangen, Bananen, Melone, Mangosten) und Kaffee oder Tee.

Wie jeden Morgen kamen diese 5 Enten vorbei um sich weiter die Strasse runter in die Büsche (also das Reisfeld) zu schlagen.


Dann haben wir bezahlt, das Auto gepackt, und haben uns auf die 350 Kilometer weite Reise nach Surabaya  gemacht. Eigentlich nicht das Ding - aber dann doch eine Herausforderung.

Auf Java gibt es fast keine Autobahnen und die Strassen sind 2-spurig, manchmal 4-spurig.

Man kann sagen dass die ersten 100 Kilometer praktisch Stadtverkehr waren. Und der ist extrem nervig, weil die Indonesier notorisch undiszipliniert fahren. Regeln werden konsequent misachtet (bis hin zu Ampeln) und man drängelt sich ohne mit der Wimper zu zucken immer in Lücken oder verlässt durchaus die eigene Fahrbahn um über die Gegenspur ein Ziel anzusteuern. 
Dabei sind die Fahrer sehr ungeduldig. In der Sekunde in der eine Ampel auf Grün umspringt, hupen die Fahrer weiter hinten sofort. Manchmal zu Recht, denn vorne füllen die Motorräder allen Raum oft so weit auf, dass die vorderen Fahrer die Ampel im Rücken haben und nicht wissen wann es Grün ist. Aber selbst wenn es nicht so ist, wird sofort gehupt. Ganz anders geht es übrigens an den Kassen der Supermärkte. Hier stört es keinen, wenn der Kassierer total gemütlich Ware für Ware scannt und dann ebenso gemütlich den ganzen Kram in Unmengen von Tüten verteilt.

Jedenfalls waren die ersten 100 Kilometer mehr als anstrengend zumal nach 30 Kilometern noch die Strasse wegen einer Demo gesperrt war und sich der Verkehr über ein Gewirr von Einbahnstrassen verteilte und diese wirksam ver topfte.

Dann wurde es besser, wobei nun die Stunde der Busfahrer kam. Bis dato gingen sie im Gewühle unter, aber nun hatten sie freie Fahrt. Und man muss sagen, dass die Fahrer der Überlandbusse alles an Irrsinn übertreffen, was man sich vorstellen kann. Es wird wirklich auf Teufel-komm-raus überholt. Damit die Absicht auch nicht verkannt wird, hängt der Assistent des Fahrers aus der Tür und gestikuliert. Der Gegenverkehr muss ggf. ausweichen oder man donnert über den unbefestigten Randstreifen um vorwärts zu kommen. Kommt ein gleichgroßes Vehikel entgegen und der Randsteifen existiert nicht, wird gnadenlos auf auf Armlänge aufgefahren und wild gehupt.

So brauchten wir bei aller gebotenen Vorsicht satt 10 Stunden für die Strecke und erreichten Surabaya im Abendverkehr. Nicht dass es uns über Gebühr geschockt hat, aber es war nicht so ganz einfach sich in der vielspurigen Blechlawine zu behaupten. Wenn man mitfährt muss man es einfach so wie alle machen aber in den Strom hineinzukommen ist nicht ohne. Es gibt definitiv nie ein Lücke und so muss man wirklich einfach losfahren um sich einzureihen. Irgend jemand macht schon Platz.

Worte alleine können es nur unzureichend beschreiben.

Es gab aber nicht nur Anstregendes. Die Gegend ist weitestgehend durch Reisfelder geprägt und da zur Zeit Ernte ist, gab es auch harmlose Verkehrsteilnehmer.

Irgendwie kamen wir also im Hotel an und gaben den Plan nach Bali weiter zu fahren auf. Die Strecke wird leichter sein, aber unter dem Strich hat es gelangt :)

2012-03-04

Gabusan, Singen

Heute morgen war im Gabusan-Markt Vorsingen für Kinder angesagt. Rund 100 Teilnehmer hatten sich eingetragen und wir sollten auch kommen.

Als wir eintrafen war der Wettbewerb schon im vollen Gange. Wir schauten uns das an und als uns Yani entdeckte, durften/mussten wir ganz vorne einen der besonderen Plätze einnehmen. Die Stühle waren mit weissen Kissen und Tüchern vorbereitet und es stand ein kleiner Tisch mit Getränken und etwas zu essen davor. Damit saßen wir direkt hinter den Wertungsrichtern.

Peinlich, peinlich :)

Im Prinzip lief das so ab: Zwei Indonesier machten lautstark und mit viel Schwung die Showmaster und riefen nach jeder Vorstellung die nächste Nummer auf. Dann gab es noch 2 Sätze und dann ging es schon mit dem Lied los. Fast alle sangen das gleiche Lied.


Es kamen ganz kleine Hüpfkäse (schätzungsweise unter 5 Jahre) bis mittelgroße Kinder zu ihrem Einsatz. Manche konnten es wirklich recht gut und andere hatten noch reichlich Verbesserungspotential. Witzigerweise turnte rechts von uns ein kleiner Knirps herum und bei einer der Darbietungen...von jemand mit viel Verbesserungsmöglichkeiten....machte der wirklich die ganze Zeit das:

Während der Darbeitungen liefen überall ganz ernsthaft die Vorbereitungen.

Interessanterweise gab es neben dem 'lala' auch traditionelle Darbietungen. Dazu spielte Indonesische Musik (Gamelan-Musik) und diese junge Mädchen machte für unser Dafürhalten ihre Sache besonders gut und ihr Stück war auch sehr lang.


Zwischendrin gab es von den beiden Showmastern diverse lustige Sachen (jedenfalls lachte das Publikum oft) und wir durften auch etwas mitmachen. Naja....es hielt sich im Rahmen und war ok :)