2012-03-06

Nach Surabaya

An diesem Morgen haben wir uns zum letzten Mal im D'Omah-Hotel vorne in das Open-Air-Restraurant gesetzt, um zu frühstücken. 

Das Frühstück ist im Vergleich zum letzten Mal variantenreicher geworden. Insbesondere die jawanesischen Gerichte sind sehr gut, die man von der Speisekarte wählen kann. Brot und Butter und Marmelade kennt man hier normalerweise nicht und es werden Nudeln oder Reis am Morgen gegessen. Am Anfang kam uns das komisch vor aber man stellt sich durchaus auch um. Dazu gibt es Früchte (Ananas, Orangen, Bananen, Melone, Mangosten) und Kaffee oder Tee.

Wie jeden Morgen kamen diese 5 Enten vorbei um sich weiter die Strasse runter in die Büsche (also das Reisfeld) zu schlagen.


Dann haben wir bezahlt, das Auto gepackt, und haben uns auf die 350 Kilometer weite Reise nach Surabaya  gemacht. Eigentlich nicht das Ding - aber dann doch eine Herausforderung.

Auf Java gibt es fast keine Autobahnen und die Strassen sind 2-spurig, manchmal 4-spurig.

Man kann sagen dass die ersten 100 Kilometer praktisch Stadtverkehr waren. Und der ist extrem nervig, weil die Indonesier notorisch undiszipliniert fahren. Regeln werden konsequent misachtet (bis hin zu Ampeln) und man drängelt sich ohne mit der Wimper zu zucken immer in Lücken oder verlässt durchaus die eigene Fahrbahn um über die Gegenspur ein Ziel anzusteuern. 
Dabei sind die Fahrer sehr ungeduldig. In der Sekunde in der eine Ampel auf Grün umspringt, hupen die Fahrer weiter hinten sofort. Manchmal zu Recht, denn vorne füllen die Motorräder allen Raum oft so weit auf, dass die vorderen Fahrer die Ampel im Rücken haben und nicht wissen wann es Grün ist. Aber selbst wenn es nicht so ist, wird sofort gehupt. Ganz anders geht es übrigens an den Kassen der Supermärkte. Hier stört es keinen, wenn der Kassierer total gemütlich Ware für Ware scannt und dann ebenso gemütlich den ganzen Kram in Unmengen von Tüten verteilt.

Jedenfalls waren die ersten 100 Kilometer mehr als anstrengend zumal nach 30 Kilometern noch die Strasse wegen einer Demo gesperrt war und sich der Verkehr über ein Gewirr von Einbahnstrassen verteilte und diese wirksam ver topfte.

Dann wurde es besser, wobei nun die Stunde der Busfahrer kam. Bis dato gingen sie im Gewühle unter, aber nun hatten sie freie Fahrt. Und man muss sagen, dass die Fahrer der Überlandbusse alles an Irrsinn übertreffen, was man sich vorstellen kann. Es wird wirklich auf Teufel-komm-raus überholt. Damit die Absicht auch nicht verkannt wird, hängt der Assistent des Fahrers aus der Tür und gestikuliert. Der Gegenverkehr muss ggf. ausweichen oder man donnert über den unbefestigten Randstreifen um vorwärts zu kommen. Kommt ein gleichgroßes Vehikel entgegen und der Randsteifen existiert nicht, wird gnadenlos auf auf Armlänge aufgefahren und wild gehupt.

So brauchten wir bei aller gebotenen Vorsicht satt 10 Stunden für die Strecke und erreichten Surabaya im Abendverkehr. Nicht dass es uns über Gebühr geschockt hat, aber es war nicht so ganz einfach sich in der vielspurigen Blechlawine zu behaupten. Wenn man mitfährt muss man es einfach so wie alle machen aber in den Strom hineinzukommen ist nicht ohne. Es gibt definitiv nie ein Lücke und so muss man wirklich einfach losfahren um sich einzureihen. Irgend jemand macht schon Platz.

Worte alleine können es nur unzureichend beschreiben.

Es gab aber nicht nur Anstregendes. Die Gegend ist weitestgehend durch Reisfelder geprägt und da zur Zeit Ernte ist, gab es auch harmlose Verkehrsteilnehmer.

Irgendwie kamen wir also im Hotel an und gaben den Plan nach Bali weiter zu fahren auf. Die Strecke wird leichter sein, aber unter dem Strich hat es gelangt :)

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