2012-03-11

Rückfahrt nach Yogyakarta

Surabaya haben wir mit gemischten Gefühlen erlebt. Die Stadt ist mit ca. 2,5 Millionen Einwohner die zweitgrößte Stadt Indonesiens und die Hauptstadt von Ost-Java. Würden wir Einkaufen als Shopping bezeichnen, wären wir sicher uneingeschränkt begeistert. Inbesondere das Tunjungan-Plaza ist ein Shopping-Paradies.

Ich denke wir kommen aber vll. doch mal wieder, da von hier aus interessante Verbindungen per Schiff auf viele Inseln und Inselgruppen von Indonesien existieren. Auch haben wir Madura nur 'angekratzt' da wir einen Tag Pause ohne Programm brauchten und nun wegen der geschäftlichen Dinge nach Yogya zurück mussten. Ausserdem hofften wir, dass Sonntag hier Entspannung angesagt ist und der Verkehr gemildert wird.

Am Abend vor der Abreise bekamen wir im Hotel noch eine Info dass morgen 'car-free-day' sei. Keine schlechte Idee für die Stadt aber wenn die Abreise mit dem Auto geplant ist, ist das etwas unglücklich. Aber da wir uns in Indonesien gut auskennen, machte uns das nicht unruhig. Keine Regel ohne Ausnahme hier, besonders für Gäste. Man sagte uns dann dass nur zwischen 6.00 und 9.00 die Strasse zu sei. Dann kann man fahren. Davor eigentlich auch :)

Früh am Morgen fuhren dann viele Fahrräder die Strasse runter und es gab Stände mit Vorführungen.

Wir frühstückten also, Peti hat unsere Sache in ein paar Minuten gezaubert und dann kurften wir durch die Reste des car-free-days und waren auf dem Weg. Schon bald merkten wir, dass der Verkehr wirklich moderater war. Und das blieb so und damit nicht genug: es gab praktisch keinen Überlandbus und der Rest der Verkehrsteilnehmer fuhr deutlich entspannter.

Ab und an kamen uns Laster entgegen, die Arbeiter geladen hatten.  Sie turnten auf den leeren Ladeflächen rum (teilweise auf den Aufliegern der Sattelschlepper) oder sassen zu mehreren auf dem Fahrhaus und liessen teilweise vorne ihr Beine baumeln. Ich denke die hatten im Kalkül, dass man in Indonesien höchst selten bremst.

Ab und an konnten wir das Beladen von Lastwagen beobachten, die den Reis abtransportieren sollten.
Die hier waren noch nicht fertig. Der Wagen war erst halb voll :)

Jedenfalls war die Fahrt mit der Hinfahrt nicht zu vergleichen und fast eintönig. Nach 200 Kilometer hatte dann unser Navigationssystem 'Mio' einen irrsinnigen Einfall, den wir erst in ein paar Metern Höhe realisierten.

Es gibt da eine Stelle, an der man die nördliche oder südliche Route wählen kann. Hin haben wir die südliche genommen. Nun wollte uns Mio die andere Route zeigen und führte uns den Berg Lawu hinauf - einen der größten Vulkane mit satt 3000 Metern Höhe. Wir waren nicht ganz oben, aber sehr sehr weit oben.

Nach einiger Zeit bemerkten wir dass wir durch eine Stadt fuhren, die nur hügelig war und das hatten wir so nicht mehr im Sinn. Da aber die Gegend unglaublich schön war fuhren wir weiter, zumal wir annahmen, dass es die andere Route sei. Wie hoch wir schlussendlich kommen würden, war uns da aber noch nicht klar.



Jedenfalls gab es immer mehr Reisterassen und es wurden andere Gemüse- und Obstsorten angebaut.
Je weiter wir uns den Weg hinaufschlängelten, um so näher kamen wir den dunstigen Wolken, die die Konturen der Berge noch aus der Ferne ganz geheimnisvoll verwischt hatten.


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Und schon bald bemerkten wir haufenweise Motorräder und Jugendliche an den Mauern und Abhängen, die die kühle Höhenluft und Mehr- oder Zweisamkeit genossen.


Am höchsten Punkt haben wir dann Warungs gefunden, die gegrillten Mais angeboten haben. Das kannten wir noch aus Borneo und haben sofort Halt gemacht.


Wir haben uns dann auf die Matten gesetzt und auf die Maiskolben und den Kaffee gewartet.

Witzigerweise hat Peti erraten was 2 Maiskolben und 2 Kaffee kosten (15000 IDR = 1,4 Eur).

Dann sind wir die steile und stark gewundene Strasse viele Kilometer hinuntergefahren. Auch wenn uns das Ganze sicher 2,5 Stunden aufgehalten hat - es war die Zeit absolut wert.

Wir erreichten Yogya mit der hereinbrechenden Dunkelheit und haben unser Hotel (genauer gesagt: das Homestay) gefunden. Es war nett, hat uns aber nicht völlig überzeugt. Netterweise hatte man sich aber am nächsten Morgen unseres eingestaubten Autos angenommen und es auf Hochglanz gebracht. So konnten wir uns die Macke ansehen, die ein verträumter Motorradfahrer am Abend hinten links an dem Schweller hinterlassen hatte. Passiert ist aber keinem was und soweit war es ok. Ärgerlich trotzdem, dass so kurz vor dem Ziel so etwas passiert ist, denn wir waren nun rund 1300 km in dem Tollhaus Jawa unterwegs und konnten bisher jede Schramme vermeiden.

1 Kommentar:

  1. Hallöchen! Dann meckert nicht so viel über euer "verblödetes" Mio-Navi - in Wirklichkeit scheint das ja ein netter Reiseführer zu sein... ;-)

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