2010-09-02

(Schmetter)linge

In Kuala Lumpur gibt es einen Schmetterlingspark und den wollten wir besuchen. Den in unmittelbarer Nähe liegenden Vogelpark kannten wir ja schon von unserem Besuch in 2006.

Der Park liegt nicht sehr weit weg vom Anggun-Hotel, aber zu weit zum Laufen. Da auch die Anbindung mit der Bahn diesmal nicht so praktisch war, haben wir uns entschieden, ein Taxi zu nehmen. Zuerst haben wir aber unsere Wäsche in der Jalan Bukit Bintang zu einer Wäscherei gebracht. Hier sind die Preis vergleichsweise hoch (5 RM / Kilo) - es ist halt so wie Berlin-Mitte und mit die belebteste Gegend.

Dann haben wir ein Taxi angehalten. Glücklicherweise war es ein indisch-stämmiger Malaye. Die chinesischen Taxifahrer sind immer irgendwie unfreundlich und manchmal etwas gierig. Das gilt manchmal auch für Geschäfte. Ist der Inhabe ein Chinese ist die Chance recht hoch, dass man abweisend behandelt wird und dass auch mal ein erkennbar hoher Preis aufgerufen wird. Ganz anders bei den malayischen und indischen Malayen. Man kann schauen, fragen, probieren und wenn man dann doch geht, wird man freundlich mit Dank verabschiedet. Wenn man dann noch ein paar malayische Worte anbieten kann, verstärkt das die freundliche Athmosphäre sehr.
Man kann das nicht pauschalieren, aber in der Tendenz stimmt es.

Ich hatte ihn dann gefragt ob er in Indien geboren wurde und ab da hatten wir gute Unterhaltung. Er erzählte uns warum er noch nicht in dem Land war, in dem sein Vater geboren wurde und das sei sein ganz wunder Punkt. Aber damals, als sein Vater reiste, gab ihm sein japanischer Arbeitgeber nicht mehr als 2 Wochen frei und 2 Jahre später starb sein Vater.
Seit 1974 hat er jedes Spiel der deutschen Fussballweltmeisterschaft gesehen (ich schätze: jedes Spiel bei einer Weltmeisterschaft) - auch diesmal obwohl es tief in der Nacht war. Aber er sei einer der größten Unterstützer der deutschen Manschaft in Malaysia und ganz eigentlich müsste er deswegen vom DFB einen Mercedes bekommen. So erzählt er jedenfalls hintereinander weg, lachte viel und fragte die eine oder andere Sache. Er erklärt uns auch das die Malayen alle sehr friedlich zusammen leben und es nicht so hart wie in anderen Ländern (USA, Europa, Indonesien) zuginge. Wir konnten das von unserer Warte auch bestätigen wofür er sich mehrmals bedankte. Es war jedenfalls sehr nett und unterhaltsam, was ganz gut war. Die Strassen waren sowas von voll (ganz ungewöhnlich um die Zeit) und so kamen wir nur im Schritt-Tempo vorwärts.

Der Park sehr schön, wenn auch nicht groß. Ich denke ich werde unseren Gärtner bitten sich etwas Mühe zu geben und unseren Garten umzugestalten.

Neben der schönen Parkanlage gab es auch viele Schmetterlinge, die aber gerne in den entfernten Ecken hockten oder flatterten. Mit etwas Geduld und Glück konnte man sie aber fotografieren. Manche waren ziemlich groß und erinnerten beim Fliegen an Vögel, denn sie flogen schnell und hatten einen sehr ähnlichen Flügelschlag (wie der gelb-schwarze).

Und es gab auch viele schöne Pflanzen in dem Park:

Alles in allem nicht ganz billig aber sehr schön. Dann sind wir noch Richtung Merdeka-Square gelaufen, weil dort 2 Tage zuvor die Feierlichkeiten zum 53. Unabhängigkeitstag abgehalten wurden. Viel war davon nicht mehr zu sehen. Aber die schönen Gebäude waren auch so sehenswert. Bei dieser Aufnahme kann man sehr schön das alte und neue Kuala Lumpur erkennen:

Die großen Fahnen hängen zum Unabhängigkeitstag - der hier eine große Bedeutung hat - an vielen Gebäuden. Hinter uns hatte man einen ganze Wand aufgezogen.

Wir machten uns dann auf den Heimweg. Da es ziemlich warm war und wir Hunger hatten, wollten wir ein Taxi nehmen. Ich sagte das Ziel, der Taxifahrer (ein Chinese) meinte: 25 RM und ich wies ihn darauf freundlich hin dass er doch bitte sein Taximeter einschalten sollte (ich denke mit Taximeter wären es 5 RN geworden). Das steht sogar auf jedem Taxi darauf: "feilschen verboten, dieses Taxi hat ein Taximeter". Der Mann hatte dafür kein Verständnis, machte eine unschöne Geste und verschwand im Verkehrsgetümmel.

Es lebe also das Vorurteil! Dazu muss ich aber eines sagen: einer der Hotelangestellten hier ist auch ein Chinese und er ist sowas von aufgeschlossen und nett, wie man es selbst hier selten erlebt. Gleiches gilt auch für die Köchin aus Myanmar. Sie hat sich von Peti und mir erzählen lassen wie das mit dem Mauerfall kam und was die Gründe für die Teilung war.

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