2010-09-28

Asien verändert

Nun sind wir 7 Wochen hier und wir merken dass wir uns so langsam anpassen. Was wir auf jeden Fall bei allen Reisen immer vermeiden ist den Eindruck zu erwecken, die wohlhabenden Europäer zu sein, die sich hier in Asien von hinten bis vorne bedienen lassen. Also sind wir bestrebt alles alleine zu machen.

Aber dieser Standpunkt weicht auf und wir akzeptieren nun mehr und mehr diese Dienstleistungen.


Was macht es also so leicht, diese kleinen Dienstleistungen anzunehmen bzw. sie anzufragen? Es ist sicher die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute, die von Herzen gerne helfen. Und man sieht ganz deutlich dass doch sehr viele Menschen von diesen kleinen Handreichungen regelrecht leben.
So gibt es Leute, die ein Stück Strasse beaufsichtigen und einem einen Platz zuweisen bzw. beim Ausparken mit großen Gesten den Verkehr anhalten, damit man leicht aus der Lücke kommt. Oder es steht an einer belebten Stelle ohne Ampel (oder kaputter Ampel) ein Mann, der den Verkehr so regelt, dass jeder irgendwann zum Zuge kommt. Die Indonesier stecken diesen Helfern mal 1000 oder 2000 Rupiah zu (10, 20 cent). Also machen wir das seit kurzem ab und an auch und es ist keine schlechte Sache. Es macht das Leben einfacher und man gibt Leuten etwas Arbeit und verhindert so die Bettelei.

Auch hier im Hotel freuen wir uns über den Tee, den man uns Abends hinstellt oder darüber das im Zimmer 2 Lampen angemacht wurden, wenn man von einer Fahrt zurück kommt und es dunkel ist. Oder in den Restaurants nimmt man uns einfach in die Küche mit wenn uns etwas interessiert, bzw. wir fragen konkret danach.
Heute ganz früh am Morgen habe ich unter dem Frühstückspavillion gesessen und gearbeitet und nachdem der Garten entblättert war brachte man mir Kaffee. Sehr aufmerksam und angenehm :)

Warum also nicht großzügig sein und es den Indonesiern gleich tun? Ingesamt kehrt hier also asiatische Gelassenheit und Ruhe ein :)

So haben wir auch den Tag verbracht. Wir haben die Stupas/Tempel von Prambanan besucht. Kostet 13 $ Dollar Eintritt pro ausländische Nase. Ist halt Wiederaufbauhilfe, denn die Tempelanlage war vom Erdbeben 2006 hart getroffen worden. Wir sind dann bei milden Temperaturen durch den schönen Park geschlendert und haben uns die Denkmäler aus vergangenen Zeiten angesehen und über tiefe Lebenswahrheiten aus dem Osten siniert. Es waren nicht viele Besucher da und alles war sehr beschaulich und ruhig und so wie ein ruhiger Spätsommertag in Deutschland. Sogar die Andenkenverkäufer konnten sich der Athmosphäre anscheinend nicht entziehen - und boten uns kaum etwas an. Nur hier und da kam ein leises 'ok, ok mask?' und man wies mit einer Hand auf die bemalten Masken.

Prambanan hat sehr gefallen obwohl fast alle Gebäude gesperrt sind (Einsturzgefahr).

Die Wandbilder der Anlage aus dem 8. Jahrhundert sind teilweise sehr gut erhalten:


Wir haben dann in einem ziemlich großen Restaurant auf dem Rückweg gegessen, die nur 2 Gerichte hatten. Petis war recht gut (Tofu, Gemüse, Erdnusssoße). Meines war eine lokale Spezialität (Bakso) und ich denke es war eine ... interessante Erfahrung und ich habe mich beim Essen auf den Tee im Hotel vor-gefreut. :D

1 Kommentar:

  1. aaah ja, darum beneide ich euch ja ein wenig.
    würde auch gern mal meine wohnung öfters verlassen und ein schild an die klinke hängen:
    "Maid Please Have This Room Made Up Soon As Possible"
    genießt die zeit aber gewöhnt euch nicht zu sehr daran !! ;D

    grüssle
    Kathrin

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