2010-09-24

Borobodur

Heute morgen haben wir das Auto bekommen. Wir sind ja zeitweise die einzigen Gäste im Hotel und haben einen sehr guten Kontakt zu den Angestellten bekommen. Peti macht sich ja auch immer um die zwischenmenschlichen Beziehungen verdient und kommt auch gut an. Es ist ganz witzig zu beobachten wie oft gerade junge Indonesierinnen Peti regelrecht staunend fixieren.

Das Auto hat erst 15000 Kilometer auf dem Tacho, nur uns kam komisch vor dass die Tanknadel absolut auf Null stand. Da wir davon ausgegangen sind, dass der Mann (der angestellte Fahrer des Hotels) uns kein leeres Auto hinstellt, kamen wir schnell zu der Überzeugung dass wohl die Anzeige defekt ist. Wir haben uns aber die nächste Tankstelle nennen lassen, die etwas weit weg war.

Die erreichten wir auch auch ohne Probleme und haben getankt und siehe da: Die Tanknadel war nicht defekt. Das war etwas mutig von dem Mann aber an den Strassenrändern sind überall kleine Stände mit 'Botel Bensin' - Flaschen mit Benzin. Das kostet dann nur einen Tick mehr als an der Tankstelle.

Wir haben dann das Navigationssystem befragt und sind die ca. 50 Kilometer Richtung Nord-West aufgebrochen. Wenn man selber fährt, ist das schon recht spannend - obwohl die Taxifahrer auch einen sehr ungewöhnlichen Stil pflegen und man ab und an hinten unruhig wird.

Viele Vermietungen vermieten wegen des allgemein etwas chaotischen Fahrstils an Ausländer oft nur, wenn man einen Fahrer mitmietet (kostet dann mit Benzin pro Tag 15 Eur mehr). Aber man gewöhnt sich daran. Es ist halt alles fliessend und wenn man weiss dass man sich ggf. mit der Hupe kurz bemerkbar machen muss und die Motorradfahrer aus allen Richtungen kommen können ist es ganz ok.

Borobodur ist eine Tempelanlage, die wirklich uneingeschränkt sehenswert ist und zu den größten in Asien gehört. Es lohnt sich also jetzt mal was über Borobodur hier nachzulesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Borobudur

Wenn man nach oben geklettert ist, ist der Ausblick atemberaubend und das nicht nur weil die Stufen sehr steil und hoch sind und es sehr warm war.
Man steht zwischen den großen Stupas und hat einen tollen Ausblick auf das Land.
In diesen Stupas sind übrigens Figuren:




Man darf auf den Stupas nicht herumklettern, was geflissentlich ignoriert wird. Es ist mir unverständlich wieso Leute diese Schätze nicht respektieren können. Kürzlich war sogar ein Artikel in einer Zeitung hier und trotzdem sind heute eine ganze Reihe asiatischer Touristen auf die Anlagen geklettert.

Da der Tempel in Stufen aufgebaut ist, gibt es auf jeder Ebene einen Rundgang in dem die Luft ganz gut steht, inbesondere da die Sonne direkt von oben kommt. Die Reliefe sind zum Teil gut erhalten und zeigen Szenen aus dem täglichen Leben

Wir sind dann wieder runtergestiegen weil es sehr warm wurde und es kurz vor 2h war. Das heisst: der Regen kommt und schon bald hörte man grollenden Donner und am Himmel zogen dunkle Wolken auf. Interessanterweise hat es aber nicht geregnet, bzw. nur hier und da ein wenig.

Es gab dann noch ein Museum, dass auf 4 Gebäude verteilt war und einiges erklärt hat. Man sah auch Bilder von Borobodur zu Beginn des 20. Jahunderts und wie zerfallen und zerwürfelt das Ganze aussah. Die Leute, die mit dem Rekonstruieren befasst waren müssen jeden Tag erneut dem Wahnsinn nahe gekommen sein, denn es muss ein riesiges Puzzel gewesen sein. Aber man hat es gut hinbekommen.

Beim Rausgehen kamen dann die aufdringlichen Verkäufer und dann eine lange mehrspurige Gasse mit Andenkenläden. Das muss man einfach ignorieren.

Recht interessant ist das 'Zugangskonzept'. Links des Einganges befinden sich die normalen Kassen. Der Eintritt kostet 20000 Rupiah (knapp 2 Eur). Rechts ist die klimatisierte Empfangshalle für Ausländer. Eintritt: 135000 Rupiah (inkl. Tee oder Kaffee oder Wasser - ca 12 Eur). Soviel hatten wir nicht mit (weil wir ja tanken mussten). Offensichtlich waren wir aber nicht die ersten die sich verschätzt hatten, denn in kurzer Entfernung befang sein ein klimatisierter Geldautomat (ATM genannt).

Im Prinzip ist das auch fair und in Ordnung, wenn man bedenkt dass das indonesische Durchschnittseinkommen bei 750000 Rupiah liegen soll. So gesehen zahlen wir zwar viel mehr, relativ gesehen aber halb so viel wie die Indonesier.

Auf dem Rückweg haben wir noch Wasser gekauft, natürlich auch Mangos und sind in einem Padang-Restaurant essen gegangen.

Im Hotel habe ich dann den Fahrer kurz gesprochen (der uns das Auto besorgt hatte) und ich hatte ihm gesagt dass alles ok sei , aber für Fahrer mit europäischen Beinen einen Tick unbequem. Er meinte, er hätte das auch schon gedacht und ich könnte gerne den neuen größeren Wagen haben. Er sei nur 2 Monate alt und es kostet uns nicht mehr.
Wegen des getankten Benzins in dem anderen Auto haben wir uns schnell geeingt.
Man ist wirklich sehr nett und aufmerksam und wir tauschen morgen. Mittlerweile bekommen wir zum Abend auch immer javanesischen Tee mit Gebäck.
Also: Was Schönes unternehmen, lecker essen, nach Hause kommen, umziehen, in den 'privaten' Swimmingpool, abtrocknen, auf die Veranda setzen, Tee trinken - so hält man gut und gerne noch ein paar Wochen durch. :)

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